Schon im Jahre 2011 wurde vonseiten der Gemeinden der dringliche Bedarf für einen barrierefreien Zugang gegenüber der Evangelischen Kirche von Hessen und Nassau angemeldet. Vier Jahre später, 2015, begannen dann die ersten Planungen zur barrierefreien Erschließung der Johanneskirche. Doch zunächst sollte die Innensanierung der Johanneskirche zum Abschluss kommen, dies geschah 2017. Anschließend wurde das Projekt „Errichtung eines barrierefreien Zugangs zur Johanneskirche“ zielstrebig in Angriff genommen, dessen Einweihung wir heute am 23. Oktober 2020 feiern.
Erste Überlegungen gingen davon aus, diesen Zugang über das Hauptportal über eine Rampenanlage oder einen Treppenfahrstuhl zu realisieren.
Nach intensiven Abstimmungen mit der Denkmalpflege wurde dann aber entschieden, den Zugang über den Seiteneingang zu realisieren mit dem Charme, dem Hauptportal nicht durch die Umgestaltung der Treppenanlage ein völlig neues Aussehen zu geben und gleichzeitig die Nutzung des Johannessaales auf kurzem Wege barrierefrei zu ermöglichen.
Errichtet wurde hier - ausschließlich durch Handwerksbetriebe aus der Region - eine gradlinige Rampenanlage mit Zwischenpodest und einem Belag aus Basaltlava, der das Material der bestehenden Treppenstufen aufnimmt. Beleuchtete Handläufe sichern auch in der Dunkelheit den sicheren Zugang zur Kirche. Die schweren historischen Zugangstüren zur Kirche wurden - dem Anspruch der Barrierefreiheit folgend – mit einen elektrischen Türantrieb ausgestattet.
Der Platz um die Kirche herum ist geprägt durch ein Basaltkopfsteinpflaster, das für Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer nur sehr beschwerlich zu begehen war. Aus diesem Grunde wurde das Kopfsteinpflaster in einem Teilbereich durch ein glattes Betonsteinpflaster, das sich in Farbe und Format am Kopfsteinpflaster orientiert, ersetzt, um auch eine barrierefreie Erreichbarkeit der Rampe aus dem öffentlichen Verkehrswegenetz sicherzustellen. Die Materialkosten dieses Betonsteinpflasters wurden von der Stadt Gießen übernommen.
Beitrag Förderverein (davon 40.000 indirekt über die Kirchengemeinden)
Gesamtkosten
Es ist selbstverständlich, dass man ein Haus in dieser Qualität auch erhält!
Ein Gießen ohne Johanneskirche könnte ich mir gar nicht vorstellen. Sie ist seit langer Zeit ein Wahrzeichen von Gießen und mit der Innensanierung wurde Historisches perfekt mit Modernem kombiniert.
Heute ist ein schöner Tag! Betonte auch Pfarrer Michael Paul .... Pfarrer Paul sparte aber auch nicht mit kritischen Worten. „Es ist eine Schande, dass Menschen mit Gehbehinderungen so lange darauf warten mussten." Viel zu häufig würden Menschen mit Handicap von Behörden und Institutionen nicht wahrgenommen.
Bericht der Gießener Allgemeinen v. 25.10.2020 zur Einweihung des barrierfreien Zugangs an der Johanneskirche.